Geschichte des Hauses

Die Schule von Quohren

Da Quohren war zur damaligen Zeit sehr weit mit der Entwicklung des Schulewesens. Aus diesem Grund wurde 1863 eine neue und größere Schule erbaut. Die heutige alte Schule von Quohren. Sie wurde von der Gemeinde Quohren zusammen mit Kleincarsdorf erbaut und ermöglichte den Kindern der beiden Dörfer eine solide Schulbildung. Doch die Schule war noch längst nicht so groß, wie sie heute zu sehen ist. Es stand nur der linke Teil des Hauses bis nach der Haustür.

Erst steigende Schülerzahlen sorgten dann dafür, dass die Schule erweitert wurde und man baute den rechten Teil des Hauses an. Nun war das Haus komplett. Aber war es wirklich komplett?

Nein das war es nicht…Denn das wichtigste fehlte noch. Und das war der Turm.

Der Turm war ein Spende eines in Quohreners der selbst keine Erben hatte. Er spendete sein Geld der Gemeinde mit der Auflage der Schule einen Turm mit einer Uhr aufzusetzen. Nun war die Schule komplett und viele Kinder der 1.-4. Klasse konnte ein und aus gehen und das Lesen und Schreiben lernen. Auch an die Lehrer und den Direktor wurde damals gedacht und so wurde im 1. Geschoss eine große Wohnung für den Direktor und eine Art WG für die Lehrer eingerichtet.

Der Unterrichtet wurde im Erdgeschoss des Hauses abgehalten. Dort befanden sich 2 ca. 60m2 große Klassenräume. Jeweils 2 Klassen waren in einem Klassenzimmer untergebracht. 1. und 2. sowie  3. und 4. Klasse teilten sich einen Unterrichtsraum. Der Lehrer musste also im Unterricht immer zwischen 2 Klassen wechseln. Während eine Klasse einen Aufgabe bekam , erklärte der Lehrer der anderen Klasse den neuen Unterrichtsstoff.Später wurde dann noch ein separater Werkraum auf dem Dachboden des Hauses eingerichtet und im Garten hinter dem Haus gab es einen Schulgarten.

Bis Mitte der 70er Jahre, um genau zu sein bis 1973, war die Schule in Betrieb, denn zur gleich Zeit wurde in Kreischa eine neue Schulgebäude erbaut, wo die Schüler der 1. bis 10. Klasse unterrichtet wurden. Die Schule in Kreischa wurde 1973 eröffnet und seit dem gehen die Kinder aus den umliegenden Ortschaften in Kreischa zur Schule.

Von der Schule zum Wohnhaus

Wir schreiben das Jahr 1973 und alle Kinder gehen in die neue Schule in Kreischa. Doch was sollte nun aus der kleinen Schule in Quohren werden?

Nun, das Erdgeschoss des Gebäudes wurde für den hiesigen Konsum umgebaut. Dafür wurden alle Schulbänke, Tafeln und alles was mit der Schule einmal zu tun hatte entfernt und weggeworfen.
Auch der schöne alte Fußboden aus Holzdielen musste einem Betonfußboden mit Fliesen weichen. Und so zog dann nach 1973 der Konsum in das Ergeschoss ein. Doch da gab es noch Wohnungen im 1. Geschoss des Hauses?
In die eine Wohnung, in der die Schulleitung wohnte, zogen nach wir 1973 ein und die anderen Wohnung wurde von einem alten Lehrer der Schule bewohnt.

1991 wollte die Gemeinde Kreischa dann das Haus verkaufen. Da es schon immer Gemeindebesitz war gab es auch keine Vorbesitzer, denen das Haus gehören könnte, und so beschloss der Gemeinderat von Kreischa, dass die Mieter das Vorkaufsrecht bekommen.

Da der Lehrer bereits Rentner war, hatte er kein Interessae das Haus zu kaufen, und so entschlossen sich meine Eltern, das Haus samt Grundstück am 1.1.1992 von der Gemeinde zu kaufen.

Wie ging es nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 weiter?

Der Staub der abgerissenen Mauer, die Ost- und Westdeutschland einst trennte, hatte sich gelegt, und seit 1991 sind meine Eltern Eigentümer der alten Schule von Quohren.

Da nach der Wende alles, was Industrie im Osten war, niedergemacht wurde, verschwand 1990/1991 auch der Konsum aus dem Erdgeschoss. Von nun an waren wir alleine mit diesem Wahrzeichen von Quohren. Also packten wir kräftig an und begannen das Haus von Grund auf zu sanieren. Über die Jahre hinweg erstrahlte das Haus langsam wieder in neuem Glanz, bis wir schließlich im Jahr 2000, nach 8 Jahren unermüdlichen Bauens endlich fertig waren.

Der ein oder andere wird sich sicherlich fragen, warum das so lange gedauert hat…Auch diese Frage ist schnell beantwortet. Zur Sanierung des Hauses wurden keine Firmen herangezogen, sondern nur die Kraft der eigenen Hände und mit Hilfe von Freunden und Verwandten wurde das Haus in das verwandelt, was es heute ist.