Die 1. Station: Quohren
Wir erfuhren im Dorfe: Randale bei Pechmanns!
Wilischbotenthema! Also: Zwischen dem 3. und 5.
Dezember 96 waren Pechmanns geschäftlich in Leverkusen. Nach der Rückkehr die ungute
Weihnachtsbescherung: Im Skulpturengarten hatten unzüchtige Täter die steinernen Stelen vandalisch verwüstet.
Der König und die Königin liegen vor uns im frostglitzernden Gras – und insgesamt ringsum statt
der hübschen Figuren eine Steinwüste.
Selbst der tonnenschwere schwarze Mephisto wurde nicht geschont. Traurig spießen seine
silberglänzenden Metallhörner im Erdreich. Pechmanns sind noch immer fassungslos. Wir auch.
Viele von Menschenhand geschaffene Kunstwerke brachen in einer Nacht als ideelle und
materielle Werte durch Räuberhand sinnlos in Stücke, und obwohl nichts gestohlen wurde –
für Pechmanns ist es eine Existenzfrage. Wir wissen, wie mühevoll sich heute das
Kunsthandwerk mit dem Kopf über Wasser halten muß!
Pechmanns zermartern sich den Kopf: Haben wir Feinde? Wer sind sie – und wo?
Eigentlich müßte sich die Polizei um die Beantwortung dieser quälenden Frage kümmern.
Pechmanns riefen an.
Antwort: Machen Sie’s schriftlich! Auf das sofort verfertigte und abgesandteschreiben erfolgte bis
heute keine Eingangsbestätigung, geschweige denn. es ließ sich einer der staatlich sanktionierten
Ordnungshüter blicken.
Auch das ist nicht zu begreifen. Die Familie Pechmann ist schließlich hochgeforderter Steuerzahler.
Unter dem prächtigen sonnenbeschienenen Winterhimmel verlassen wir die wüste Stätte mit einer
Gänsehaut. Unruhe und Hilfslosigkeit sind in uns: Die Schänder freuen sich unerkannt, unverfolgt, hämisch und
selbstbewußt ihrer bösen Tat und ihres „freiheitlichen“ Lebens. Was planen sie derweil?
Wo erfolgt der nächste Anschlag? Wir sind uns sicher: Sie sind mitten unter uns!
H. H.
Dr. Göbel
Die 2. Station: Brösgen
Während der Rentner-Weihnachtsfahrt ins Raupennest sprachen mich die Brösgener
an: Die Straße, die Straße zwischen Possendorf und Kreischa!
Wir, Dr. Göbel und ich, waren vor Ort: nicht befahrbar, nicht begehbar zwischen
Possendorf und Brösgen, Löcher an Größe, Tiefe und Dichte zum Gotterbarmen.
Auf der Fahrtstrecke nach Theisewitz mochte es noch gehen – auf geraden Flächen. Aber die Einläufe!
Rechts münden mehrere Feldwege in die Fahrbahn. Sie überschwemmen vom Süden
her bei normalem Regen oder gar bei Gewittern die Senken, besonders im sog.
Schlammloch, Wassermassen stauen sich, weil die nördlichen Straßengräben nicht ausgehoben
sind und die Graswülste an den Rändern wuchern. Hier sind die Eigentümer gefragt!
Im Winter leckt die Sonne Schnee und Eis von den abfallenden Straßenstrecken, sammeln sich in
Rinnsalen in den Mulden und gefrieren dort, wo sich der Frost hält, wiederum zu Spiegelglätte.
Der Winterdienst verirrt sich selten hierher. Belastend, wenn man am Ende der Welt
wohnt und die eigenen Beine oder das Fahrrad zu Besorgungszwecken benutzen muß.
Im Rathaus nachgefragt:
Hier wird, das muß ich aus meiner Gemeinderatstätigkeit bestätigen, die Angelegenheit
wirklich ernst genommen.
Gegenwärtig bemüht sich die Gemeindeverwaltung, die Finanzierung für die Planung 1997 sicherzustellen,
aber erst bei positivem Bescheid von obernorts kann die Planung ausgelöst werden. Schon jetzt wird
die Bausumme für den Abschnitt Kreischa-Theisewitz auf zwischen l ,6 bis 3 Millionen geschätzt.
Bei einem Fördermittelantrag nach Abschluß der Planung – soviel steht jetzt schon fest-wird der
staatliche Anteil nicht über 60% liegen, 40% muß die Gemeinde also aus Eigenmitteln im Haushaltplan 97 zahlen.
Wird die Straße von Kreischa aus nur bis Theisewitz saniert, erhält die Gemeinde die
Förderung aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur.“
Alle Entscheidungen, auch, ob es möglich ist, die Straße Brösgen-Ortsgrenze Possendorf zu sanieren,
stehen noch aus.Bezüglich der Feldwegeinmündungen zwischen Theisewitz und Brösgen werden
Durchörterungen in Form von Verrohrungen in Betracht gezogen, wobei die Eigentümer
der nördlich und südlich gelegenen Felder schon jetzt ihre fortlaufenden Aktivitäten
hinsichtlich der Gräben und Straßenränder planen sollten.
Übrigens: Nebenbei noch ein Problem! Am Schnittpunkt Park und Ortseinfahrt
Theisewitz sind einfache Hinweisschilder mit Pfeilen Brösgen-Theisewitz-Kleba dringend erforderlich!
Das Straßenschild „Brösgener Weg“ ist irritierend!
H. H.
Dr. Göbel
Die 3. Station: Der Bärenklauser Park
Im Park von Bärenklause soll sich etwas verändern
Die ABS Freital suchte für 10-12 langzeitarbeitslose Bürger aus dem Raum Kreischa ein Projekt,
um diesen Menschen für l Jahr wieder Beschäftigung geben zu können.
Im Gespräch mit dem Bürgermeister der Gemeinde Kreischa wurde Übereinkunft erzielt,
daß Arbeiten am Park von Bärenklause durchgeführt werden können.
Durch die Mitarbeiter der ABS wurden ein Maßnahmekatalog für auszuführende Arbeiten und ein
Zeitplan erarbeitet, der dem Arbeitsamt zur Bestätigung vorgelegt wurde.
Der Katalog beinhaltet folgende Arbeiten:
- Bergung der Reste der a Iten Parkmauer und wieder Neuaufbau.
- Instandsetzung der Spielgeräte
- Erstellung eines Baumgutachtens , Fällung einzelner Bäume, Entnahme von Totholz, Baumverschnitt
- Säuberung der Sandsteinfiguren
- Die Reste der alten Bänke entfernen – Aufstellen von neuen Bänken durch Spenden denkbar.
Angleichung und Begradigung einzelner Unebenheiten im Park. - Der neu gegründete Kultur- und Sozialverein von Bärenklause-Kautzsch hat
bereits Interesse bekundet und möchte mit Anregung und Hinweisen auch zu
althergebrachten Traditionen die Arbeit der ABS Freital unterstützen.
Dies bekundeten die Mitglieder Herr Dr. Liebig und Herr Schneider.
Wie wir bereits jetzt schon sehen konnten, wurden die ersten Säuberungsaktionen rund
um die Parkmauer in Angriff genommen.
So richtig losgehen soll es jedoch erst am l. April 1997. Die Arbeiter der ABS sind vom
Januar bis März 1997 im „Winterurlaub“. Während dieser Zeit werden organisatorische Vorbereitungen getroffen.
Für den Neuaufbau der Parkmauer werden dringend zusätzlich alte Sandsteine benötigt.
Wir möchten hiermit die Einwohner der Gemeinde Kreischa zur freiwilligen Spendenaktion von Sandsleinen aufrufen.
Ihre Angebote werden wir hier gern entgegennehmen und an die entsprechende Stelle der ABS Freital weiterleiten.
Die Sandsteine werden von der ABS Freital vor Ort kostenlos abgeholt. Wollen wir alle ganz fest die Daumen
drücken, daß dieses Vorhaben gelingen möge und somit ein Kleinod erhalten werden kann.
Übrigens: Die Firma Neubert hat Wort gehalten und den Platz für den Bären vorbildlich beräumt!
Jäger, Gemeindeverwaltung Kreischa